Portrait Albert Eichmeier Landesflaggen Bayern und Mecklenburg-Vorpommern

Über mich.

Mein Name ist Albert Eichmeier. Ich bin 1964 in Wörth an der Donau geboren und auf dem Einödhof Sandweg im Landkreis Regensburg aufgewachsen. Als ich diesen Hof im Alter von 21 Jahren verließ, um Lehrer und Erzieher zu werden, blieb er dennoch meine wichtigste Schule. Im Dezember 2022 ist meine Mutter verstorben. Es war mir sehr wichtig, ihre letzten Lebenstage bei ihr in Sandweg zu sein.

Von 2017 bis 2021 war ich Lehrer an der Agnes-Bernauer-Realschule in Augsburg und wohnte dabei in München. Agnes Bernauer wurde in der Donau ertränkt, weil sie sich weigerte, ihrer Überzeugung und Liebe abzuschwören. Mit den Schülerinnen dieser Schule habe ich bei Schülerlandeswettbewerben zahlreiche Urkunden und Preise zum Thema Erinnerungsarbeit und Widerstand gewonnen. Das gilt auch für die Wettbewerbe, die jährlich für die Augsburger Schulen zu dem kritischen Schriftsteller Bertolt Brecht stattfanden, dessen Bücher in der NS-Zeit verbrannt wurden und der ins Ausland fliehen musste.

Dass meine Jahre in Augsburg und danach so verliefen, wie sie verliefen, lag auch daran, dass ich dort bereits 2017 einem Lehrer und Erzieher begegnet bin, den die Oberbürgermeisterin Eva Weber im November 2023 in einer Rede als „Alleskönner“ beschrieb und lobte: sie meinte damit den Augsburger Stadtwald anlässlich seiner Ernennung zum „Wald des Jahres 2024“. Schon beim ersten Wandertag war ich mit meiner Klasse dorthin unterwegs. Eine Kollegin hatte mich beim Lehrerausflug am 14. September 2017 auf dem Fußballgolfplatz vor Schloss Scherneck darum gebeten.

Schon früh zog mich eine besondere Stelle dieses Waldes an. Die Stelle liegt im nördlichen Teil des Waldes, der auch Siebentischwald genannt wird. An dieser Stelle laden sieben Tische mit 14 Bänken dazu ein, bei Bedarf 14 Rundschreiben zu verfassen. Diese sieben Tische wurden 2016 aus witterungsbeständigem Lärchenholz hergestellt. Das war eine Meisterarbeit von Schülern der Berufsschule IV für Forstwirtschaft. Ein Lehrer, der an diesen Tischen arbeitet, um zu korrigieren – auch um sich korrigieren zu lassen – kann auf diese Weise auch seine Wertschätzung gegenüber Schülern zum Ausdruck bringen. Der Siebentischwald war einst in 18 Gebiete unterteilt. Das Gebiet mit den sieben Tischen nannte man einst „Siebentischkopf“. An einem Baum weist heute noch ein Schild auf diesen Namen hin – ein Hinweis, dass die sieben Tische auf einen Lehrerkopf warten? Die Berufsschüler wollten mit diesem Meisterwerk aus dem Jahr 2016 auch daran erinnern, dass die Geschichte des Siebentischwaldes bis ins Zahlendreherjahr 1602 zurückreicht. Sie wollten daran erinnern, dass dieser Wald die Geschichte der Stadt Augsburg bis jetzt immer positiv beeinflusst hat. Bürgermeisterin Eva Weber äußerte beim Aufstellen der Lärchenholztische den Wunsch, dass Augsburg auch in Zukunft mit diesen Tischen Positives erlebt. Diesen geschichtsträchtigen Ort suchte ich seit 2017 immer wieder auf. Hier bat ich den Wald, mein Influencer zu werden. Seitdem zieht sich der Wald wie ein roter Faden durch mein Lehrerleben. Zum Festgelände für 6000 Mitarbeiter der Stadt Augsburg gehörte am 18. Juli 2019 auch der Siebentischpark. Ich suchte mir eine Stelle, die mir einen freien Blick auf den Siebentischwald ermöglichte. Oberbürgermeister Kurt Gribl sprach dort eine halbe Stunde mit mir und bat mich dabei immer wieder, mich weiterhin vom Wald beeinflussen zu lassen. Sieben Jahre später rief sogar die Münchner Kirchenzeitung in der Ausgabe 6/2024 dazu auf, sich vom Wald den Weg weisen zu lassen, indem sie einen Auszug aus dem gleichnamigen Buch brachte. Schon bald bot sich dem Siebentischwald reichlich Gelegenheit, mich auf allen Tischen und Bänken zu beeinflussen. Denn in die Zeit meiner Unterrichtstätigkeit in Augsburg fielen auch die meisten Coronamaßnahmen, welche das schulische Leben in noch nie dagewesener Art und Weise behinderten und störten. Von den Maßnahmen waren etwa 150 Schülerinnen betroffen, die ich in Religion und Mathematik unterrichtete. Es waren vor allem meine Rundschreiben, in denen der Stadtwald zeigen durfte, was er so alles kann.

Die plötzliche Schulschließung am 13. März 2020 warf viele Fragen auf. Darauf antwortete ich mit zwölf Kapiteln, die den Schülerinnen bereits zum Frühlingsanfang am 20. März 2020 als häuslicher Arbeitsstoff bis Schuljahresende zur Verfügung standen. Der Stoff war auf 130 Seiten verteilt. Es waren 148 Einzelfragen zu beantworten. Schülerinnen, die sich kritisch mit den Coronamaßnahmen auseinandersetzen wollten, konnten dies mit meinen Unterlagen also bereits im März 2020 tun. Im 12. Kapitel stellte ich hierzu tiefsinnige Beiträge von deutschlandweit bekannten und anerkannten Persönlichkeiten zur Verfügung. Ein Begleittext von mir sollte das Verständnis etwas erleichtern. In diesem 12. Kapitel trafen die Schülerinnen auf einen 2400 Jahre alten Bibeltext (1 Chronik 21; 1-17), auf einen Gastbeitrag von René Schlott in der Süddeutschen Zeitung vom 17. März 2020, auf einen Leitartikel in der Augsburger Allgemeinen von Chefredakteur Peter Gregor Schmitz vom 19. März 2020 und auf einen Artikel in der Wochenzeitschrift „Christ in der Gegenwart“ vom März 2020, der von Chefredakteur Johannes Röser stammte. Fünf kritische Leserbriefe vom 19. März 2020, die von aufmerksamen und wachen Zeitgenossen stammten, rundeten das 12. Kapitel ab. Der Wald, der das Wetter stark beeinflussen kann, schenkte mir für meine Tischarbeit im Freien vom 15. bis zum 20. März sonniges Wetter bei 18 Grad. Später kam dann noch ein Aprilkapitel und ein Maikapitel hinzu.

Nach zahlreichen kleineren Rundschreiben an meine Schülerinnen war in der ersten Hälfte des Jahres 2021 die Zeit reif für drei große Rundschreiben an deren Eltern. Darin warb ich für einen Unterricht, bei dem die Post schon abgeht, bevor er überhaupt angeht. Ich warb für ein Gesicht, das diesen Namen auch verdient. Und ich warb für vorurteilsfreie Begegnungen ohne Tests. In diesen Bereichen ist der Wald ein Bildungsträger seit Abermillionen von Jahren. Der Augsburger Stadtwald bietet als ausgezeichneter Bildungsträger nicht nur sieben Tische an. Zu seinem reichhaltigen Angebot gehören auch sieben Quellbäche, die unter dem Namen „Siebenbrunn“ zusammengefasst sind. Am Freitag, den 13. September 2019 hatte sich das ganze Kollegium bei einem Lehrerausflug im Biergarten des Jägerhauses in Siebenbrunn zum Mittagsessen getroffen - bevor die Königsbrunner Heide erkundet wurde. Unser Waldpädagoge Norbert Plankl brachte das gesamte Kollegium zum Staunen.

Das Dörflein Siebenbrunn ist vom Aussterben bedroht. Der Siebenbrunner Bach und der Siebenbrunnenbach trocknen langsam aus. Auf der Siebenbrunner Straße fährt schon seit 1968 kein Bus mehr. Gerade deshalb war dieser Name 2020 und 2021 ein ständiger Aufruf und Weckruf für mich, wenigstens die Rundschreiben weiter sprudeln zu lassen. So sehe ich rückblickend die Rundschreiben nicht nur als ein Werk des Waldes, sondern auch als ein Werk des Wassers an. Auch darauf wurde ich auf einem Lehrerausflug vorbereitet: am 14. September 2018 stand das Wasserwerk im Stadtwald im Mittelpunkt des Lehrergeschehens. Dass ich wegen meiner Rundschreiben beim Kollegium kaum auf Feindseligkeit gestoßen bin, führe ich auch auf den positiven Einfluss zurück, den der Stadtwald bei beiden Ausflügen auf das ganze Kollegium ausgeübt hat. Der Augsburger Stadtwald ist eben ein Alleskönner.

Im Schuljahr 2021/22 war ich als Lehrer quer durch Bayern und Deutschland unterwegs und kann dabei auf fünf spannende und erfolgreiche Einsätze zurückblicken: Barth, Amorbach, Bad Kötzting, Unterthingau und Rostock. Die Stadt Barth an der Ostsee mit ihrem deutschlandweit bekannten Bibelzentrum stand und „lag“ dabei im Mittelpunkt dieses für mich abenteuerlichen Schuljahres. Dieses Jahr dokumentiere ich mit dieser Seite unter dem Stichwort Reaktionen.

Deutschlandkarte Lehrer Albert Eichmeier. Augsburg 2017 bis 2021.Augsburg 2017 bis 2021  SiebentischwaldIm Siebentischwald am 29. Dezember 2023 
ein ausgezeichneter Arbeitsplatz::
Das Warten der sieben Tische mit 14 Bänken auf einen „Siebentischkopf“ hat sich gelohnt.
Die Ernte: 14 Corona-Rundschreiben in 14 Monaten.
SiebentischwaldAm Siebentischkopf am 29. Dezember 2023 
Am Siebenbrunner Bach, an der Siebenbrunner Straße
noch 700 Meter zu den sieben Tischen
Deutschlandkarte Lehrer Albert Eichmeier. Fünf erfolgreiche Einsätze im Schuljahr 2021/22.Fünf erfolgreiche Einsätze im Schuljahr 2021/22
Ortsschild Augsburg2017 bis 07/2021
Ortsschild Barthab 07/2021
Ortsschild Amorbach02/2022 bis 04/2022
Ortsschild Bad Kötzting05/2022 bis 07/2022
Ortsschild Unterthingau11/2022
Ortsschild Rostock08/2022 bis 11/2022
Ortsschild Barth ab 07/2021

Barth

2021 ging mein langjähriger Wunsch, in einem ostdeutschen Bundesland zu unterrichten, endlich in Erfüllung – noch dazu an der Ostsee.

Augsburger Schülerinnen schrieben mir Briefe hinterher, ich möge so schnell wie möglich nach Augsburg zurückkommen. Und das, obwohl ihnen meine kritische Haltung zur Maske, zu Coronatests und Distanzunterricht bekannt war.

Da die Regionalschule Barth an der Bertolt-Brecht-Straße liegt, konnte ich in Barth direkt an Augsburg anknüpfen, auch wenn beide Städte 1000 km auseinander liegen.
Eine Erinnerungstafel für den ermordeten Karl Liebknecht, die in der Regionalschule hängt, gab mir auch Kraft für den Unterricht am Gymnasium.

Ein besonderes Geschenk für mich in Barth waren die Schüler. Sie haben einen sehr guten Kern und sind sehr offen. Auch außerhalb des Klassenzimmers grüßten sie mich schon von ferne, kamen auf mich zu und fragten mich interessiert, wie es mir geht.

Schnell merkte ich, dass viele Bayer und Vorpommer gleichermaßen eine kritische Haltung zum Staat haben. Thomas Krüger, der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, fasste die Haltung der Bayer und Vorpommer in der Ostseezeitung zum 03.10. 2021 mit folgender Zitatüberschrift zusammen: „Dem Staat misstrauen, Personen vertrauen“.

Wegen meiner kritischen Haltung zu den Coronamaßnahmen, welche das schulische Leben gewaltig behinderten und störten, war ein Konflikt mit der Schulleitung und ein baldiges Ende des Arbeitsverhältnisses absehbar. Dankbar bin ich der Schulleitung, dass sie darüber hinwegsah, dass ich als Mundschutz „lediglich“ eine „smile-by-ego-Maske“ aus Plastik trug, um weiterhin mit Mimik und Gestik unterrichten zu können. Am 30.09 2021 hatte sich auch der beliebte Rostocker Lehrer Tilmann Fröhlich in der Ostsee-Zeitung mutig zur Mimik und Gestik bekannt. Es gab Eltern, die mir aus Dankbarkeit für diese Einstellung Schokolade in den Briefkasten warfen.

Im November 2021 kaufte ich mir in Emmas Lädchen an der Strandstraße 57 in Zingst die rote Mütze, die schon seit über einem Jahr kein Tourist haben wollte. Damit wollte ich den 80.000 Kranichen meine Wertschätzung zeigen. Das tat ich auch mit dem Kranichlied auf der Postkarte. Kraniche tragen am Kopf einen roten Schopf. Jedes Jahr machen sie Halt in Barth und Umgebung, um dort Kraft für die Zukunft zu schöpfen.

Als ich am 5. Juni 2023 um 18 Uhr am Marktplatz in Barth vorbeikam, startete dort gerade eine Montagsdemo um Frieden. Dabei wurde auch ein Banner mit der Aufschrift ,,Schwerter zu Pflugscharen" mitgeführt. Als ich die Flagge sah, fiel mir wieder ein, dass Christen aus Ostdeutschland vor 50 Jahren diesen zeitlos gültigen Arbeitsauftrag Gottes aus der Bibel nicht vergessen hatten und ihn gerade in einer Zeit ernst nahmen, als dies sehr gefährlich für sie war. Diese Schwerstarbeit von damals hat ganz Deutschland Frieden und Segen gebracht. Da ich nicht will, dass dieses kostbare Erbe verloren geht, schloss ich mich der Demo an. Ich durfte ganz vorne mitgehen und dabei den Buchstaben "D" des Wortes "FRIEDEN" tragen. Dieses Wort wurde von den Trägern während der Demo immer wieder Buchstabe für Buchstabe laut gerufen. Am Ende der Demo bat ich Herrn Buchin aus Prerow, das Banner kurz in der Hand halten zu dürfen, das seine Frau liebevoll gefertigt hat. Herr Buchin hat auch das Foto gemacht. Die frohe Botschaft aus der Bibel auf dem Banner in Barth verbreitete sich so schnell, dass sie schon wenige Tage später einige Klassenzimmer in Bayern erreichte.

In Barth begegne ich einer großen Offenheit für die Bibel. 2023 öffnete sogar das hochmoderne Bürgerhaus für 20 Tage ihre Pforten für eine Bibelausstellung. Auch Schulklassen haben diese Ausstellung gerne besucht. Das Bürgerhaus war früher die Fritz- Reuter-Schule. Dieser Schriftsteller an der Grenze zu Vorpommern liebte Humor, plattdeutsch und Freiheit über alles und hätte die Ausstellung zur Bibel wohl auch gerne besucht, wenn er noch am Leben wäre.
Stadt und Stadtwerke Barth haben diese Ausstellung großzügig unterstützt. Es fällt mir deshalb leicht, eine Zweitwohnungssteuer und eine Jahreskurabgabe an die Stadt Barth zu entrichten. Gleich nach Weihnachten 2022 kam ich persönlich ins Büro der Stadtwerke Barth, um dort 152 Euro zu überreichen, die direkt in den kulturellen Fördertopf der Stadtwerke fließen konnten. Denn für diesen Geldbetrag hatte ich keinen Tropfen Wasser, keinen Strahl Licht und keinen Hauch Wärme in Anspruch genommen.

Die große Aufgeschlossenheit in Barth für die Bibel würde mir aber wenig helfen, wenn nicht auch ich ein wenig von dieser Offenheit besäße. Deshalb betrachte ich es als großes Geschenk und große Gnade, dass es einer Barther Bibel gelang, mich zu entdecken, um mich auf ihre Weise fordern und fördern zu können. Wie diese Bibel auf meinen abenteuerlichen Wegen rund um Barth zu mir fand, erzähle ich unter dem Website-Stichwort „Reaktionen“.

Lehrer Albert Eichmeier Lehrer Albert Eichmeier – Kranich Postkarte an die Eltern. Albert Eichmeier auf der Montagsdemo für Frieden in Barth.
Ortsschild Amorbach 02/2022 bis 04/2022

Amorbach

Die geheimnisvollen Buchenwälder in Vorpommern haben meine Seele tief berührt. Als sich die Gelegenheit auftat, erneut einen geheimnisvollen Wald auf mich wirken zu lassen, handelte ich schnell – und schon war ich Lehrer im Odenwald – noch dazu in einem Ort, welcher bereits mit seinem Ortsnamen Werbung für die Liebe macht. Diesen Ort hatte ich schon seit Jahren als zukünftigen Arbeitsort im Blick. Nun hörte ich anstelle der Ostseewellen das Rauschen der zahlreichen Odenwaldbäche.

Am Eingang des Lehrerzimmers hing ein Plakat, das auf einen Schülerlandeswettbewerb zur jüdischen Geschichte in Deutschland hinwies. Ich biss sofort an. Das Interesse bei Schülern war so groß, dass sogar zwei Themen bearbeitet werden konnten. Die Teilnahme war ein großer Erfolg.

Leider trübten auch in Amorbach die Coronamaßnahmen das Verhältnis zur Schulleitung – und ich hielt Ausschau nach einer neuen Schule in einem neuen Wald.

Auf dem Foto bin ich in Amorbach mit einem Elekroroller aus Weilbach vor der Kapelle Amorsbrunn mit Heilquelle zu sehen. Im Hintergrund läuft das Wasser der Quelle mit vier Liter pro Sekunde aus der Kapelle heraus in ein quaderförmiges Auffangbecken und schließlich an mir vorbei. Die beiden Treppenstufen laden dazu ein, abzusteigen und hinabzusteigen und sich von dieser Heilquelle erquicken oder heilen zu lassen. Das erlebten Menschen hier schon in vorchristlicher Zeit. Im Innern der Kapelle ruft eine Inschrift die Gläubigen auf, dieser Heilquelle als Gnadengeschenk Gottes zu vertrauen. Gott schenke umfassende Gesundheit ohne Arztrechnungen, ohne lange Wartezeiten und ohne befürchten zu müssen, nachher kränker zu sein als vorher. Die Inschrift stammt von dem Odenwalder Seelsorger Kolumban Mohr aus dem Jahr 1652. Biblische Grundlage für diese Inschrift ist 2 Chronik 16; 12. Dort wird der jüdische König Asa vom Wort Gottes verurteilt, weil er sich bei Erkrankung und Lebensgefahr nicht von Gott, sondern von einem Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Hilfe erbat. Wenige Monate später ist Asa tot. Auf dem Foto bin ich vor dem großen Christopherusbild an der Außenwand der Kapelle zu sehen. Das Fresko bringt zum Ausdruck, dass es manchmal schwer ist, das Wort Gottes zu tragen und zu ertragen. Aber nur so gelangt man heil an das rettende Ufer. Im Unterricht in Amorbach habe ich ausführlich besprochen, welche Bedeutung Orte für Gegenwart und Zukunft haben, die so viel Gesundheit zu schenken vermögen wie dieser.

Um den Inhalt meines Unterrichtseinsatzes für freies Gesicht, freies Riechen und freies Atmen zu sichern und zu festigen, habe ich für meine drei Religionsklassen und für die Schulleitung Monatsberichte verfasst. Ich hoffe, dass die Arbeitsberichte für den Februar und März 2022 belegen, dass ich als Lehrer in Amorbach ein demütiger Schüler des Odenwaldes und seiner Bewohner sein wollte.

Lehrer Albert Eichmeier vor der Kapelle Amorsbrunn mit Heilquelle in AmorbachIn Amorsbrunn am 28. Oktober 2023 kurz vor 13 Uhr.
Ortsschild Bad Kötzting 05/2022 bis 07/2022

Bad Kötzting

Der dritte geheimnisvolle Wald in diesem Schuljahr war der Bayerische Wald.

Ihn kenne ich schon von meiner Kindheit her. Mein gleichnamiger Onkel und Taufpate war Waldarbeiter. In Cham, dem „Tor zum Bayerischen Wald“, hatte ich die Realschule und das Gymnasium besucht.

Bad Kötzting ist bekannt für seine Kirchenburg. Die Burg ist eine Botschaft an die Kirche, allen Menschen Schutz zu bieten, die unter Verfolgung leiden. Mein dortiger Unterricht wurde für mich dank der Schüler zu einem Heimspiel und Sommermärchen wie die Fußball-WM 2014.

Das für mich so wichtige Thema „Widerstand“ verlor ich auch hier nicht aus den Augen. Es bewahrheitete sich auch hier, dass Wald und Widerstand nicht nur den Anfangsbuchstaben gemeinsam haben.

In Bad Kötzting habe ich mich bewusst dafür entschieden, in einer Waldpension zu wohnen. So wollte ich zeichenhaft zum Ausdruck bringen, dass ich bereit bin, den Wald als meinen Erzieher und Lehrmeister anzunehmen. In Waldpensionsnähe konnte ich am "Waldbaden" teilnehmen, am Eintauchen in den Wald mit allen Sinnen. Der Waldpensionsrechnung nebenan kann entnommen werden, dass mir die Leiter dieser Pension zwei Übernachtungen geschenkt haben. Diese Großzügigkeit führe ich auch auf den positiven Einfluss zurück, den der Wald auf den Charakter von Menschen ausübt.

Lehrer Albert Eichmeier in Bad Kötzting Beleg der Waldpension in Bad Kötzting
Ortsschild Unterthingau 11/2022

Unterthingau

In Oberthingau und Unterthingau ging ich im November 2022 nach einem 17 Jahre andauernden Tauziehen als Sieger hervor. Es ging um die Frage, ob zwei NS-Opfer die ihnen geraubte Würde zurückbekommen, nachdem der NS-Staat ihnen das Leben geraubt hatte.

Das Ringen begann 2005, als ich Lehrer in Kempten war. Um den guten Ruf dieser NS-Opfer wieder herzustellen, setzte ich meinen Ruf und sogar meinen Beruf aufs Spiel. Ist es in Vorpommern das Gelb der Rapsfelder, so war es im Allgäu das Grün der Wiesen, das mich nicht nachgeben und nicht aufgeben ließ.

Ich erreichte, dass schon 2006 zwei Zeitungsartikel über die beiden NS-Opfer erschienen. Langsam entstand und wuchs in Unterthingau eine Gruppe aus Einheimischen heran, die von sich aus ein Gedenken forderten und förderten.
Der Bürgermeister entschied, dass für die beiden NS-Opfer zwei Stolpersteine am Eingang des Rathauses verlegt werden. Auf dem Foto begrüßt er gerade die rund 100 Teilnehmer an der Verlegung.

Stolpersteinverlegung in Unterthingau
Ortsschild Rostock 08/2022 bis 11/2022

Rostock

Schon im Mai 2022 erreichte mich ein Telefonanruf von einem Schulleiter aus Rostock, ich möge sofort nach Rostock kommen und an seiner Schule Mathematik unterrichten. Da mir das Profil der Schule gefiel, sagte ich zu. Es machte mir nichts aus, dass es keinen einzigen Ferientag für mich gab.

Ich konnte weiterhin in Barth wohnen. Von dort fuhr ich täglich mit dem Roller durch den Buchenwald zum Bahnhof Buchenhorst und stieg dort in den Zug nach Rostock ein. Die Hanse-Sail in der ersten Augustwoche konnte ich nebenbei in vollen Zügen genießen.

Obwohl es zum Profil der Schule gehört, dass Lehrer und Schüler an getrennten Tischen speisen, wollten viele Schüler einen Bayer am Tisch haben und setzten sich damit auch durch. Die Mathematikaufgabe vom 24. Oktober 2022 über einen Schreiadler aus Vorpommern, der von Barth nach Rostock fliegt, wird den Schülern aus der Klasse 9cd vielleicht noch in Erinnerung sein.

Bei der Teilnahme am Taizé-Treffen in Rostock Ende Dezember 2022 habe ich mich für das Schuljahr 2022/23 gestärkt. Ein Foto zeigt mich am 28.12. 2022 in der Halle der Hansemesse. Dort stehe ich vor einem Meisterwerk für die ehemalige Rostocker Johanniskirche: es zeigt, wie die heiligen drei Könige einen Umweg über Rostock nehmen, um König Herodes nicht ein zweites Mal begegnen zu müssen.

Besonders dankbar bin ich dafür, dass ich 16 km östlich von Rostock den zehn Sanitzer Thesen begegnen durfte. Diese Sätze sind eine gute Zusammenfassung, wie glaubwürdiges christliches Leben in der Coronazeit hätte aussehen können.

Albert Eichmeier beim Taizé-Treffen in Rostock Albert Eichmeier beim Taizé-Treffen in Rostock
Albert Eichmeier bei der Arber-Kirchweih 2023 auf dem Großen ArberAuf der Arber-Kirchweih am 20. August 2023, das Foto entstand um 10:30 Uhr.
Landesflaggen Bayern und Mecklenburg-Vorpommern
Albert Eichmeier vor dem Hinweisschild für das Bibelzentrum Barth in VorpommernHinweisschild für das Bibelzentrum Barth in Vorpommern an der Autobahn A 20 gegenüber der neuen Raststätte "Lindholz" - ein passender Name, um eine Auffahrt oder Ausfahrt für das Thema "Bäume in der Bibel" mit dem Lieblingsbaum der Deutschen zu bauen.
Das Selfie entstand am 29. Oktober 2023 um 13 Uhr.

Lehr- und Lernort Böhmerwald.

Lehrorte im Schuljahr 2022/23 in Bayern.

  • Realschule Zwiesel
  • Zwieseler Zeitung (Bayerwald-Bote)
  • Realschule Plattling
  • Plattlinger Anzeiger
  • Donau-Anzeiger
  • Plattlinger Zeitung
  • Deggendorfer Zeitung

Lernorte im Schuljahr 2022/23.

  • Bibelzentrum Barth
  • Barther Montagsdemos für Frieden
  • MS Granitz Barth
  • Rostocker Heide
  • Böhmerwald
  • Waldmuseum Zwiesel
  • Naturparkhaus Zwiesel
  • Penzkoferhalle in Regen
  • Synagoge von Hartmanice
  • Gunthersteig, Guntherquelle und Guntherberg bei Hartmanice
  • Bahnhof Plattling
  • Gäuboden
Deutschlandkarte Lehrer Albert Eichmeier. Erfolgreiche Einsätze im Schuljahr 2022/23.Erfolgreiche Einsätze im Schuljahr 2022/23
Ortsschild Zwiesel 11/2022 bis 07/2023

Zwiesel am Regen

Die Entscheidung, als Lehrer im Böhmerwald zu arbeiten, fiel erneut in Barth. Dem Bibelzentrum Barth und einem Lehrer aus Ostdeutschland verdanke ich nämlich die Erkenntnis, dass die Jotamfabel zum Zentrum der Bibel gehört. Die Fabel steht im 9. Kapitel des biblischen Buches der Richter. In dieser Fabel sprechen und predigen Bäume. Am 2. November 2021 wurde im Garten des Bibelzentrums Barth ein Judasbaum gepflanzt. Dieses Ereignis wurde in einem Blog ausführlich angekündigt. Dabei fiel mir diese Geschichte aus der Bibel wieder ein, in welcher ein Dornstrauch sich bewußt schwer versticht und an guten Bäumen schweren Verrat übt. Dass ich mich an diese Geschichte erinnerte, verdanke ich Prof. Dr. Dr. Manfred Görg aus Blankenfelde. Vor 30 Jahren hatte ich nämlich in München eine Vorlesung von ihm über die Jotamfabel besucht. Er rief die Lehrer dazu auf, die Fabel von den Bäumen unbedingt im Unterricht zu besprechen. Dabei machte er die humorvolle und ernste Bemerkung, dass jeder Student, der die Lehre dieser Bäume studiere, eine so gute Baumschule besuche, dass er keine Uni mehr brauche. So entschied ich mich, nach der Rostocker Heide mein Studium der Waldpädagogik im Böhmerwald fortzusetzen und zu vertiefen. Dieser Wald wird auch als grüne Lunge Europas bezeichnet. Hier wollte ich atmen, lernen und lehren. Von Barth aus bewarb ich mich erfolgreich bei einer Schule in Zwiesel, das erdkundlich gesehen in der Mitte des Böhmerwaldes liegt. In Zwiesel habe ich mich bewußt für eine Wohnung entschieden, die an einem Weg liegt, der nach Bäumen benannt ist: Ahornweg. Tief drin im Böhmerwald lernte ich sehr schnell, was das Besondere der Heimat eines Baumes und damit auch seine Stärke ausmacht: seine Verwurzelung. Das Gelernte konnte ich dank lernwilliger Schüler rasch weitergeben, so dass 50 von ihnen einen Anerkennungspreis zu ihrer Heimat gewannen.

Zwiesel/Bodenmais:
Diesen Erfolg beim Landeswettbewerb verdanke ich auch einem Sondereinsatz von Schülern aus Bodenmais: die Schüler sprachen mit einem Zeitzeugen vor Ort und besorgten von ihm eine Urkunde von Kaiser Ludwig dem Bayern.

Am 20. Juli 2023 bekam ich von einer Schülerin aus Bodenmais eine Einladung zum dortigen Brunnenfest. Ich sah in dieser Einladung auch eine Einladung zu mehr Tiefgang. Das Herumfahren mit dem Roller auf der Oberfläche klappt bei mir schon seit Jahren sehr gut. Brunnen stehen für Tiefe. Jesus hat sich bekanntlich an den Brunnenrand des uralten Jakobbrunnens gesetzt und so entstand vor 2000 Jahren ein sehr tiefes Gespräch mit segensreichen Folgen bis heute. Während ich am Brunnen mit Silberbergblick ein Radler genoß und mir von einem Alleinunterhalter des wunderschöne Lied „Der alte Jäger vom Silbertannental“ anhörte, bekam ich eine Sehnsucht nach mehr Tiefe. Ich begann tiefer zu atmen und tiefer zu beten. So entstand noch in der Nacht ein Gebet, das zur Heimatliebe und Heimattreue in guten und in bösen Tagen aufrufen will. Beim Brunnenfest erwarb ich auch eine Kräuterduftdose. Schüler aus Bodenmais haben dann im Unterricht das "Gebet aus Liebe zum Zwieseler Winkel" mit Dufttropfen aus der Dose gesegnet und anschließend verteilt.

Ein besonderes Fest in Bodenmais ist das Bennofest. Fünf Tage hintereinander genoss ich dieses Fest mit Torwandschießen und Autoscooterfahren. Letzter Festtag war der 19. Juni 2023. Als ich an diesem Tag um 14 Uhr die 13 % Steigung nach Langdorf hinauffuhr, zog plötzlich mein Roller nicht mehr. Ich wertete das als Zeichen, dass es heute ausnahmsweise etwas Wichtigeres zu tun gibt als Torwandschießen und Autoscooterfahren. Aber was? Der Unterricht war ja schon vorbei. Exen schrieb ich in Zwiesel allerdings nur deshalb nicht, um genügend Zeit und Kraft zu haben, mich selbst zu korrigieren. Da fiel mir plötzlich wieder ein, dass ich im Bayerwald-Boten, der im Pfefferbräustüberl auflag, ein großes Inserat gelesen hatte. Darin warb der Bezirk Niederbayern für einen Vortrag von Prof. Manfred Spitzer in der modernen Penzkoferhalle in Regen-Metten. Sein Vortrag hatte zum Inhalt, dass Handys und Laptops für alle Kinder, für viele Jugendliche und für manche Erwachsene mindestens so gefährlich sind wie Motorsägen. Schon 15 Minuten später war ich in Regen. Bergab lief mein Roller ausgezeichnet. Am Eingang der Halle angelte ich mir einige Häppchen, um für den Vortrag gestärkt zu sein. Der Saal war mit 230 Erziehern und Lehrern gefüllt. Der Bezirk Niederbayern hatte alle Schulen angeschrieben. Hätten alle Schulleiter für die Veranstaltung Werbung gemacht, hätten viele keinen Platz mehr in der Halle gefunden. Groß war meine Freude, als ich unter den Zuhörern auch einen Kollegen entdeckte, neben dem ich im Lehrerzimmer saß. Am Ende der Veranstaltung gab es großen Beifall für den Vortrag. Da viele Schulleiter vergangene Buß-und Bettage oft und gerne nutzten, um Lehrer zu überzeugen, dass der Unterricht immer digitaler werden muss, können Schulleiter nun mit dem Vortrag von Prof. Spitzer bei zukünftigen Buß- und Bettagen einen gesunden Gegenakzent setzen.

Zwiesel/Hartmanice:
Lernreichster Tag an der Schule in Zwiesel wurde für mich der 14. Juli 2023. In Frankreich ist jeder 14. Juli ein freier Tag und sogar ein großer Feiertag. In Zwiesel sollte jeder Schüler an diesem Tag sein Sozialprofil außerhalb der Schule stärken. Ich nahm als Lehrer freiwillig an diesem Projekt teil, indem ich mich auf den 20 km langen Weg von Zwiesel nach Gutwasser bei Hartmanice machte, auch Gunthersteig genannt. Der aus Thüringen stammende Gunther hat in Bayern und Böhmen auch kulturell und sozial eine tausendjährige Spur hinterlassen. Obwohl ich mich im Bauernmuseum Lindberg nach dem Studium der dortigen Guntherausstellung mit einem Radler und einem bayerischen Wurstsalat gestärkt hatte, kam ich erschöpft in Gutwasser an. Das gute Wasser der Guntherquelle tat mir in mehrfacher Hinsicht gut: es erfrischte mich. Gleichzeitig konnte ich so dem Kulturträger aus Ostdeutschland meine Wertschätzung entgegenbringen. Auch hoffte ich auf diese Weise, mein Profil mit seinem Profil stärken zu können. Trotz starker Fußschmerzen ging ich noch die 1,5 km zum Guntherberg hinauf, wo er in einer Höhle jahrelang als Einsiedler lebte und starb.

Gegenüber der Guntherquelle steht ein jüdisches Museum, das ein Sohn eines in Auschwitz ermordeten Rabbiners gegründet hat. Dieses Museum bietet seit 2021 auch Platz für eine Dauerausstellung über das Leben von Gunther. In einer Herberge daneben wird die Freudschaft zwischen Tschechen und Deutschen gepflegt.

Zum Abschluss stärkte und schärfte ich mein Sozialprofil mit einem Besuch in der wiederhergestellten jüdischen Synagoge in Hartmanice. Dort begegnete ich einer sozialen Höchstleistung, die mich vor Rührung weinen ließ: ich erwartete eine Ausstellung über die Umwandlung der Synagoge in eine Tischlerwerkstatt nach dem deutschen Einmarsch 1938. Ich erwartete eine Ausstellung über die anschließende Zerstörung von 110 jüdischen Gemeinden im Böhmerwald auf Befehl der damaligen deutschen Regierung. Stattdessen erwartete mich eine Ausstellung über die Zerstörung deutscher Dörfer im Böhmerwald nach 1945. Gezeigt wurde nicht Leid, das an Juden geschah, gezeigt wurde Leid, das an Deutschen geschah. Welches Wort ist groß genug für solche Größe? In der Marienkirche in Barth gibt es seit 2021 eine Ausstellung über verfolgte Barther Juden – auch das ist Größe!

Albert Eichmeier in Zwiesel Lichtenthal.Dieses Foto entstand am 4. August 2023 um 16:30 Uhr. Bei der Aufnahme war es mir wichtig, dass sich mein schlagendes Herz genau unter dem Arbergipfel befindet.
Zwiesel und der Arber gehören zum Böhmerwald.Dieses Foto entstand ebenfalls am 4. August 2023. Es soll zum Ausdruck bringen, dass Zwiesel und der Arber zum Böhmerwald gehören.
Albert Eichmeier beim Weihnachtsfest am 12. Dezember 2022 in der Aula der Realschule Zwiesel. Dieses Foto ist eine Aufnahme von der Klasse 6 A beim Klassenweihnachtsmarkt am 12. Dezember 2022. Es entstand in der Aula der Realschule Zwiesel.
Albert Eichmeier, Jugendbild auf dem Großen ArberDieses Foto zeigt mich auf dem Großen Arber am 23. Mai 1987.
Einladung einer Schülerin
Albert Eichmeier am Bahnhof Zwiesel02. November 2023, 09:50 Uhr
Ortsschild Plattling 01/2023 bis 07/2023

Plattling an der Isar

Der Weg zu meiner Mutter führte mich ab November 2022 mit der Waldbahn auch zum Eisenbahnknotenpunkt Plattling. Bei einem Bombenangriff 1945 war der Bahnhof vollständig zerstört worden. Es hatte etwa 500 Tote gegeben. Die Wartezeiten nutzte ich, um mit Hilfe der Fotos im Bahnhof die Grausamkeit des Krieges und der Kriegswaffen auf mich wirken zu lassen. Beim Betrachen dieser Bilder fiel mir ein Satz aus einer Rede ein, die ein Politiker aus Ostdeutschland am 03. Oktober 2018 auf dem Marienplatz in München gehalten hat. Dort hörte ich – begleitet von lauten Kirchenglockenklängen – daß Kriege mit Rüstungsfirmen in Bayern beginnen, weil Bayern eine Waffenschmiede für die ganze Welt ist.

Als ich erfuhr, dass an der Realschule Plattling eine Lehrkraft gesucht wurde, erklärte ich mich hierfür gerne bereit. Ich nahm mir vor, die ausgestellten Bilder in Unterrichtsgängen als ausdrucksstarken Lernort gegen den Krieg aufzusuchen. Gleichzeitig wollte ich an den Namensgeber der Schule erinnern, der als Reichstagsabgeordneter in Berlin hart und erfolgreich für seinen Heimatort an der Isar gekämpft hat: Conrad-Graf-Preysing.

Ein wichtiger Zug durch Plattling ist der Isar-Donau-Express. Das brachte mich auf den Gedanken, mit Hilfe einer Zeitung ein wichtiges Thema an die Isar und an die Donau zu bringen. In einem spannenden Wettrennen mit der Zeit war das Thema dann rechtzeitig zum Holocaust-Gedenktag auf der Titelseite des Plattlinger Anzeigers und des Deggendorfer Donau-Anzeigers. Es ging um die Ermordung von Juden an der Isar und an der Donau durch den Staat und das Wegschauen oder Mitmachen der Bürger. Ohne kräftige Unterstützung durch einen Kulturträger aus Ostdeutschland wäre dieser Zeitungsartikel nicht möglich gewesen: Prof. Dr. Lutz Dieter Behrendt ist in Salzwedel (Sachsen-Anhalt) geboren, war dann an der Uni Leipzig und ist jetzt seit vielen Jahren Leiter des Stadtarchives Deggendorf. Der ganzseitige Beitrag im Innenteil der Zeitung floss auch in den Unterricht ein, wo der Lehrplan dies zuließ und stieß auf großes Interesse bei Schülern. Viele bedankten sich für dieses und mein sonstiges Auftreten und Eintreten mit Beifall über den Schlussgong der letzten Unterrichtstunde hinaus. Ich bedankte mich dafür auf meine Weise: ich wollte so lange nicht ruhen, bis in den genannten Zeitungen auf der Titelseite ein Artikel über eine besonders süße "Zuckerrübe" und kornreiche "Weizenähre" erscheint, welche auf dem Gäuboden gewachsen ist: Maximilian Frammelsberger, geboren 1880 in Plattling, Am 15. August 2023 war es endlich so weit. Am 31. August kam ein langes Interview mit mir in zwei weiteren Zeitungen hinzu (siehe Artikel unter dem Stichwort Reaktionen).

Lehrer Albert Eichmeier im Bahnhof PlattlingDas Foto zeigt mich im Plattlinger Bahnhof am 11. August 2023 um 20:00 Uhr.
Albert Eichmeier, Waldbahn PlattlingPlattling, Bahnsteig 5, 06. November 2023, 19:00 Uhr
Ortsschild Mühldorf 08/2023 bis 08/2024 Waldkraiburg Waldkraiburg Waldkraiburg Lichtblick Waldkraiburg am 29.Januar 2024 um 18:00 Uhr.

Mühldorf am Inn

Wegweiser in Barth: „Ab in den Süden ins Mühldorfer Hart“
Am 3. September 2021 durfte ich die Klasse 5 b der Regionalschule Barth beim Wandertag zum Flughafen Divitz begleiten. Unterwegs bekam ich gleich mehrere Hinweise, dass 1000 km südlich von Barth ein Waldgebiet mit einem anstrengenden, aber notwendigen Erziehungsprogramm auf mich wartet: das Mühldorfer Hart.
Gegen 11 Uhr durften wir aus unmittelbarer Nähe den Start von zwei Skytrucks M 28 Richtung Süden beobachten. Das wertete ich als deutliches Zeichen für mich, zu diesem Waldgebiet nach Süden aufzubrechen, auch wenn zunächst ein Propeller gestreikt hatte.
Im Kern sollte ich lernen, dass auch ehemalige Orte des Todes eine sehr gute Vorbereitung auf das Leben sein können. Doch noch hielt ich mich nicht reif genug, das von einem Wald zu lernen. „Mühldorf war ein Todesort“, schrieb der Mühldorfer Historiker Rudolf Neumaier in der Süddeutschen Zeitung am 20. November 2015 über die Geschehnisse in diesem Wald 1944/45. Am 1. Mai 2024 kam der letzte noch lebende Zeitzeuge an diesen Todesort zurück: Erich Finsches. Unter dem Bunkerbogen hörten über 400 gespitze Ohren folgende Sätze von ihm: „Hier war die Hölle in der Hölle. Es war der Teufel im Teufel. Dagegen war Auschwitz ein Erholungslager.“
Obwohl ich schon ab April 2022 an einer Schule in Mühldorf hätte unterrichten können, schob ich dies immer wieder hinaus. Im September 2023 biss ich endlich an: ich wurde ein Schüler des Mühldorfer Waldes und ein Lehrer an einer Mühldorfer Schule. Und ich habe beides nicht bereut. Ausgerechnet hier lernte ich, dass das Leben und die Liebe stärker sind als der Tod und Gräber nicht das letzte Wort haben. Diese gute Nachricht verkündete ich dann auch im Klassenzimmer. Sie wurde gerne gehört.

Waldkraiburg als Lebenszeichen und Zukunftszeichen
Ein besonders starkes Lebenszeichen in diesem Waldgebiet ist die Stadt Waldkraiburg. Bis 1945 wurde dort in 400 Gebäuden Pulver für den Krieg hergestellt. Nach dem Krieg zog in diese Gebäude das Leben ein. Flüchtlinge und Vertriebene konnten hier neuen Mut fassen und neue Zuversicht gewinnen. Ich betrachte es als besonderes Geschenk, dass ich an der Schule in Mühldorf auch 25 Schüler aus Waldkraiburg unterrichten durfte: das waren 25 starke Lebenszeichen und Zukunftszeichen für mich. Im Juni 2024 geschah erneut ein Wunder: zum ersten Mal trugen sich Tschechen in das goldene Buch von Waldkraiburg ein.

Ein aufgesprengter Parabelbogen als Hoffnungszeichen in Mühldorf
Zu einem starken Lebenszeichen wurde für mich auch ein einfaches mathematisches Kunstwerk, das 2018 in Mühldorf für eine Dauerausstellung entstand: ein aufgesprengter Parabelbogen. Im Mai 1944 war im Mühldorfer Hart eine grausame Großbaustelle entstanden: Über 8000 KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter aus ganz Europa sollten einen Rüstungsbunker mit einer fünf Meter dicken Betondecke errichten, einem Parabelbogen gleich. Über 4000 Arbeitskräfte kamen dabei ums Leben und über 2000 wurden in ein Massengrab im Wald geworfen. Neugeborene Kinder von Zwangsarbeiterinnen landeten in Massengräbern auf den Friedhöfen Pürten und Burgkirchen.Der Mühldorfer Schüler Max Knoll hat am 29. Januar 2024 einen sehr guten Vortrag über diese mörderische Großbaustelle gehalten. Im Januar 2024 konnte ich bei Schulaufgaben in fünf Mathematikklassen die aufgesprengte Parabel als starkes Zeichen gegen Rüstung, Krieg und Vernichtung in Stellung bringen.

Schüler meiner Klasse erhalten Anerkennungspreis vom Kultusministerium
Im November 2023 nahmen einige Schülerinnen freiwillig am Volkstrauertag 2023 in Pürten teil, wo auch ein Kreuz mit einer Gedenktafel für das Kindergrab gesegnet wurde. Eine Rede des Bürgermeisters von Waldkraiburg und des Landrates von Mühldorf flossen in den Unterricht ein. Der polnische Künstler Andreas Bialas stellte im Klassenzimmer eine polnische Zwangsarbeiterin vor, die am 9. Mai 1945 ein Kind zur Welt gebracht hatte. Kann man sich ein stärkeres Lebenszeichen und Zukunftszeichen überhaupt vorstellen? Mit diesem Baby sind 13 Schüler meiner Religionsklasse zum Schülerlandeswettbewerb angetreten und haben damit einen Anerkennungspreis gewonnen.

Erinnerung an Katholikin aus dem Landkreis Mühldorf als Opfer des Holocaust
Anlässlich des Auschwitz-Gedenktages ist es mir gelungen, mit Hilfe des Mühldorfer Anzeigers an eine Katholikin aus dem Landkreis Mühldorf zu erinnern, die Opfer des Holocaust geworden ist. Dass ein Kloster im Landkreis Mühldorf versucht hat, sie vor der Ermordung durch den Staat zu schützen, war und ist und bleibt ein Hoffnungszeichen.

Erinnerung an Kriegsdienstverweigerer Franz Jägerstätter
Im Religionsunterricht habe ich auch ausführlich des Leben des seligen Franz Jägerstätter besprochen, der 1927 in Teising – nur 6 km von Mühldorf entfernt – als Bauernknecht gearbeitet hat und oft nach Altötting kam, um dort zu beten. Er wurde 1943 als Kriegsdienstverweigerer mit dem Fallbeil geköpft. Im Oktober 2023 habe ich von seiner ältesten Tochter an seinem Grab ein Autogramm für meinen Unterricht in Mühldorf erhalten und im Mai 2024 von einer weiteren Tochter.

Erinnerung an Widerstand einer Lehrerin gegen tote Zone in Burghausen
Ab Februar 2024 ergänzte ich meine Tätigkeit in Mühldorf mit Religionsstunden an einer Schule in Burghausen. Mit Zustimmung der Schulleitung durfte ich den Unterricht in mehreren Klassen mit einer verstorbenen, mutigen Lehrerin und einem ernsten, zeitlos gültigem Thema beginnen. Die Lehrerin: Mater Coelestine. Das Thema: tote Zonen. 1945 hatte eine Militärregierung entlang der Salzach von Simbach über Burghausen bis nach Tittmoning eine 5 km breite tote Zone geplant. Der Burghauser Lehrerin Mater Coelestine ist es damals gelungen, diesen Plan zu vereiteln. Dafür ist sie als „rettender Engel von Burghausen“ in die Geschichte eingegangen. Das Thema stieß bei den Schülern auf großes Interesse. Der Schulleiter wollte meine Unterlagen darüber unbedingt griffbereit in seinem Direktorat aufbewahren. Eine Klasse trat damit sogar beim Schülerlandeswettbewerb an und gewann eine Urkunde. Seit 1968 erinnert in Burghausen ein Straßenschild an den erfolgreichen Widerstand dieser Lehrerin gegen eine geplante tote Zone mit einer Fläche von 250 km². Heute drohen tote Zonen nicht nur größeren Flächen. Heute drohen tote Zonen dem Kern des Menschen und damit dem Kern des Menschlichen. Wird es dafür einen rettenden Engel geben? Wird dafür ein Straßenschild an den erfolgreichen Widerstand erinnern?

Um meinen Blick auf drohende tote Zonen zu schärfen, habe ich zwei Mal das Haus der Begegnung in Burghausen besucht. Hierzu gehörte auch die Wallfahrt am 25. Mai 2024 an das Grab zu dem Kriegsdienstverweigerer Franz Jägerstätter. Die Wallfahrt begann in Burghausen mit dem Lied „Du rufst mich“ mit dem Kehrvers-Satz „Der Weg zu den Quellen führt gegen den Strom“. Wer das ganze Lied singt, singt diesen Satz zwölf Mal. Der Text des Liedes ist im Landkreis Altötting entstanden. Die Melodie des Liedes ist im Landkreis Mühldorf entstanden. Dem Lied gelang ein besonderer Salzachdurchbruch: es wurde in das Gesangbuch der Diözese Linz aufgenommen und ist dort die Nummer 968.

Als Klassenleiter in Altötting
Franz Jägerstätter verdankt seinen geistigen Duchbruch auch dem Franziskushaus Altötting, wo er 1940 einige Einkehrtage verbrachte. Hier konnte er sein Gewissen schärfen und Kraft schöpfen für den einsamen Weg, den ihm sein Gewissen wies. Als sich mir die Möglichkeit auftat, ab Ostern im Franziskushaus Altötting eine 7. Klasse zu leiten, habe ich darin auch einen Fingerzeig von Franz Jägerstätter gesehen und dieses Angebot als wichtigen Lernort für mich gerne angenommen.

Tiefe Begegnungen mit Ostdeutschen, Russen und Ukrainern in Erfurt
In den Pfingstferien 2024 habe ich am Katholikentag in Erfurt teilgenommen und dabei vor allem Veranstaltungen besucht, die eine tiefe Begegnung mit Ostdeutschen, Ukrainern und russischen Juden aus der ehemaligen Sowjetunion ermöglichten. Hierbei habe ich mich auch von Starkregen nicht aufhalten und abhalten lassen.

Zur Eröffnungsfeier wurde das Lied „Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht“ gesungen. Das Lied entstand 1981 in Erfurt. Schon 1982 eroberte das Lied Düsseldorf am Rhein. Text und Melodie des Liedes schufen gebürtige Leipziger. Bei diesem Lied habe ich vom Biergarten aus auf halber Höhe der Domstufen am 29. Mai gegen 18:30 Uhr kräftig und gerne mitgesungen.

Lehrer Albert Eichmeier im Bahnhof PlattlingDieses Foto mit mir entstand am 29. Januar 2024 um 16 Uhr auf dem Schlossberg von Kraiburg am Inn: links die Säulenpappel, rechts der Kirchturm der Georgskapelle; dazwischen sind im Hintergrund weiße Häuser zu sehen, die aus dem Wald ragen. Das sind Häuser von Waldkraiburg-Süd. Auf dem Foto sieht es so aus, als ob Waldkraiburg in einer Waldwiege liegt und vom Mühldorfer Hart in eine lebendige Zukunft getragen und begleitet wird.
Lehrer Albert Eichmeieram Mater-Coelestine-Weg, BurghausenDer Mater-Coelestine-Weg - ein Weg in den Widerstand gegen geplante tote Zonen. Das Waldgasthaus hoch über der Salzach wirkt auf dem Foto wie aufgesetzt auf das Schild. So kommt zum Ausdruck, welchen Weg der Wald uns weist (Buchtitel: "Der Wald weist dir den Weg").
Burghausen, 22. Mai 2024, 15 Uhr.
Muehldorf_F04_Waldgasthaus
Ortsschild Marktbreit ab 09/2024 Wirkungsort Marktbreit   Wiege der Marie Ewert

Wiege der Marie Ewert, Zingst
Geborgen unterwegs wie in Psalm 124
 

Dankgedicht der Marie Ewert
(verheiratete Drewelow)

"Novembernacht,
es kam die Flut
Die Zingst und Darß verschlungen
Die Ställe brüllten
Die Häuser schrien
Die Wiege nur
Trieb still dahin"
 

Marktbreit am Main

Erfolgreicher Start als Lehrer am Rande des Steigerwalds
Schon nach 30 Tagen Unterricht an meiner neuen Schule am Rande des Steigerwalds berichtete der "Fränkische Tag" und die "Main-Post" über zwei Klassen, die ich unterrichte. Dank dieser Schüler war bereits aufgefallen, wie sehr es mir am Herzen liegt, dass auch Kinder mitentscheiden dürfen, wenn es um unsere Zukunft geht. Da ich mit diesem Anliegen auf offene Kinderohren stieß, konnten diese auf Anhieb eine Urkunde und einen Preis bei einem Demokratiewettbewerb gewinnen. Zur Preisverleihung in der Alten Synagoge in Kitzingen kam auch Kultusministerin Anna Stolz. Der Erfolg dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass die Schule, an der ich jetzt unterrichte, schon bei ihrer Entstehung zu den besten in Bayern gehört hat. Die Schule wurde 1845 von dem begabten und begnadeten jüdischen Lehrer Salomon Wohl gegründet und von Juden und Christen gerne besucht.
Zur Teilnahme an der Preisverleihung konnte ich 13 Personen aus unserer Schulfamilie gewinnen, darunter sieben Kinder. Die Veranstaltung dauerte mehr als drei Stunden. Über eine Stunde lang wurde das Leben des beliebten Kinderbuchautors Erich Kästner theatralisch vorgestellt und an seinen Satz erinnert: "Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch".

Den letzten Anstoß zur Teilnahme am Wettbewerb gab ein Bericht auf der Titelseite der "Main-Post" vom 19. September 2024. Darin wurde das Umfrageergebnis unter 5.400 Kindern und Jugendlichen zwischen fünf und 27 Jahren vorgestellt. Ergebnis: Erwachsene hören Kindern viel zu wenig zu, lassen sie viel zu wenig mitentscheiden und viel zu wenig mit an ein Steuerrad. Um dem entgegenzuwirken, haben wir im Religionsunterricht einige Sätze aus dem biblischen Buch Judith besprochen. In diesem Buch wird dazu aufgerufen, auch Kinder an wichigen Versammlungen und überlebenswichtigen Entscheidungen zu beteiligen, zum Beispiel bei Judith 7; 23.

ganz Ohr bei Vortrag über die "Gruppe 47" in Marktbreit
Bereits im September habe ich in Marktbreit eine Fortbildung über "Die Gruppe 47" besucht. Der Vorpommer Hans Werner Richter hat diese kulturtragende und kulturstiftende Schriftstellergruppe 20 Jahre lang immer wieder mit Postkarten zusammengerufen und zusammengehalten. 1949 tagte diese Gruppe in Marktbreit, da an diesem Ort schon damals eine auffällig starke demokratische Gesinnung vorhanden war. Als Hans Werner Richter 1993 in München starb, wollte er in Vorpommern beerdigt werden. Auch sein Arbeitszimmer wanderte zurück nach Vorpommern, denn er war sich sicher, dass die pommersche Seele sein kostbares Erbe am besten zu bewahren weiß. Zu diesem Erbe gehört auch, dass er von 1933 bis 1945 wegen seiner politischen Einstellung verfolgt wurde und nach dem Krieg gegen die Wiederaufrüstung war. Das gilt auch für den unterfränkischen Schriftsteller Leo Weismantel, dessen Namen meine Schule in Marktbreit trägt.

ganz Ohr bei Vortrag über Schindlers Liste in der Synagoge Kitzingen
Im Oktober 2024 besuchte ich eine Fortbildung über Emilie Schindler. Die argentinische Jüdin Dr. Erika Rosenberg-Band bewies in ihrem Vortrag mit zahlreichen Dokumenten, dass Oskar Schindler die namentlich bekannten 1.200 Juden nur mit kräftiger Unterstützung seiner Frau retten konnte. 2015 schrieb Frau Rosenberg-Band ein Buch über Papst Franziskus.

ganz Ohr bei Vortrag des Würzburger Bischofs über die AfD
Bei einer Fortbildung an der Domschule Würzburg, ebenfalls im Oktober 2024, habe ich mir das Urteil der deutschen Bischöfe über die AfD eingeholt und mir vom Würzburger Bischof ausführlich erklären lassen.

ganz Ohr bei den evangelischen Nonnen auf dem Schwanberg
Um dem Steigerwald meine Ehre zu erweisen, habe ich am 28. September 2024 an einer Wallfahrt auf den Schwanberg teilgenommen und den dortigen evangelischen Nonnen aufmerksam zugehört.

ganz Ohr bei Gebetswanderung mit Christen aus Marktbreit und Obernbreit
Am 19. Oktober war ich gemeinsam mit evangelischen und katholischen Leitern aus Marktbreit und Obernbreit unterwegs, um aus ihren Erfahrungen zu schöpfen. Die Marktbreiter Nachrichten haben am 25. Oktober ausführlich über diesen Ökumenischen Flurumgang berichtet.

ganz Ohr bei Vortrag von gefolterten Frauen in Marktbreit
Am 6. November 2024 kamen die jungen asiatischen Schriftstellerinnen Anise Jafarimehr, Behnaz Amani, Gulges Deryaspi und Sabal Phyu Nu ins Marktbreiter Rathaus, um aus ihren literarischen Werken vorzulesen. Wegen ihres Einsatzes für die Würde des Menschen wurden sie von ihren Regierungen verfolgt, verhaftet, gefoltert. Mit meiner Teilnahme wollte ich meine Hochachtung vor ihnen zum Ausdruck bringen.

ganz Ohr bei der Regionalkonferenz in der Aula der Realschule Kitzingen
Am 14. November 2024 gab es für mich in Kitzingen einen besonders kostbaren Lernort: in der Aula der staatlichen Realschule stellten sich viele Gemeinderäte, Stadträte, Bürgermeister und die Landrätin dem Gespräch, welche Entwicklungen nötig sind, damit der Landkreis Kitzingen eine gute Zukunft hat. Auch den Vorträgen der Mitarbeiter von der bayerischen Landeszentrale für politische Bildung hörte ich aufmerksam zu.

ganz Ohr bei Stolpersteinverlegung in Marktbreit
Am 28. November 2024 habe ich in Marktbreit an der Verlegung von acht Stolpersteinen für die Familie Rosenberg teilgenommen. Erfolgreich habe ich mich dafür eingesetzt, dass dabei ein Gedicht von Thekla Stoll vorgetragen wurde. Hierzu konnte ich die Mutter einer Schülerin aus meinem Religionsunterricht gewinnen. Das Gedicht traf beim Vortrag so sehr ins Herz, dass einige Zuhörer in Tränen ausbrachen. Zur Verlegung der Steine reisten auch vier Verwandte aus Israel an und übertrugen das Gedicht live in ihr Heimatland. Thekla Stoll hat dieses Gedicht 1942 in Nördlingen ein Jahr vor ihrer Ermordung in Auschwitz verfasst. Mit diesem Gedicht ist ihr in deutscher Sprache eine großartige Wesensbeschreibung und Zusammenfassung von viertausend Jahren jüdischer Geschichte gelungen. Dass dieses Gedicht mit der Überschrift „Begegnung“ inzwischen weltweite Verbreitung gefunden hat und sogar die Universität Denver erreichte, ist Schülerinnen zu verdanken, die diesem Gedicht 2021 in Augsburg in meinem Unterricht begegnet sind.

Eine Wiege im Heimatmuseum Zingst weist mir den Weg zurück zur Wiege meines Lehrerlebens
Dass ich jetzt in Mainfranken am Rande des Steigerwalds unterrichte, verdanke ich auch einer Rettungsgeschichte aus Vorpommern, die mich tief berührte: nach einem Bad in der Ostsee stand ich im August 2023 plötzlich vor einer wunderschönen Wiege im Heimatmuseum Zingst. In dieser Wiege lag 1872 das sechs Monate alte Mädchen Marie Ewert im 1. Stock, als plötzlich eine Jahrtausendflut mit eiskaltem Wind hereinbrach und das Mädchen fortriss. Als am nächsten Tag das Wasser zurückging, wurde das Mädchen gesund und munter in seiner Wiege am Freesenbruch aufgefunden. Bevor sie 1945 verstarb, hat sie sich bei ihrer Wiege mit einem wunderschönen Gedicht für ihre Rettung bedankt. Als ich vor dieser Wiege stand, reifte in mir der Entschluss, zur Wiege meiner Ausbildung zum Lehrer zurückzukehren. Diese liegt mit den Städten Würzburg und Bamberg zu beiden Seiten des Steigerwalds in Mainfranken.

Lehrer Albert Eichmeier am Steuer der Nixe auf dem Main von Marktbreit nach Ochsenfurt.Dieses Foto zeigt mich am Steuer der Mainfähre "Nixe" von Marktbreit nach Ochsenfurt am 14. September 2024 gegen 15 Uhr.
Ein zehnjähriges Mädchen am Steuer der NixeEin Mädchen am Steuer der "Nixe" auf dem Main von Marktbreit nach Ochsenfurt am 14. September 2024 gegen 15 Uhr.
SchülerzeichnungKind am Steuerrad des Dampfers Demokratie:
Zeichnung eines meiner Schüler aus der Klasse 5 b der Leo-Weismantel-Realschule Marktbreit vom 19. September 2024.
SchülerzeichnungKind am Steuerrad des Dampfers Demokratie:
Zeichnung einer meiner Schülerinnen aus der Klasse 5 a der Leo-Weismantel-Realschule Marktbreit vom 19. September 2024.